Künstlergruppe SONORA
c/o Soheila Moghaddam Emminghaus
Scheidter Str. 273
D - 66125 Saarbrücken

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Die Künstlergruppe Sonora ist eine im Frühjahr 2000 gegründete Gruppe, die das Jahr 2000 und den Frühling, das traditionelle persische Neujahrsfest, als Symbol des Aufbruchs versteht.

Sonora ist interkulturell und ein offener Verbund mit dem Ziel, Kunst, Kultur, Konfliktlösung und Verständigung in einen Zusammenhang zu bringen.

Das Credo:
Kunst ist kultureller Ausdruck und damit individuell und kulturspezifisch.
Kunst ist zugleich menschlicher Ausdruck und damit universell und kulturübergreifend.

Objekte für pax danubiana

I. Soheila Emminghaus-Moghaddam:
Krieg gefangen: Jetzt.
Ein Arrangement mit Alltagsmaterial.

In einer runden durchsichtigen Schachtel (Durchmesser ca. 5 cm) befindet sich die Figur eines Soldaten in olivgrüner Uniform aus einem chinesischen Kriegsspielzeug-Set, in Angriffsstellung mit dem Gewehr im Anschlag. Ihm steht niemand als Feind gegenüber, trotzdem ist er gefangen durch das durchsichtige Zelluloid. Die Schachtel ist oben und unten rot umrandet. Auf dem Deckel steht der Titel KRIEG GEFANGEN JETZT als Aufforderung, den Krieg zu lähmen und einzusperren, den man nicht besiegen kann, ohne selbst kriegerisch zu sein.

Die Künstlerin:
Soheila Emminghaus-Moghaddam wurde 1959 in Teheran (Iran) geboren. Sie besuchte dort die Malschule von 1979-1984 und widmete sich besonders der Portrait-Malerei. Nach ihrer Ausreise nach Deutschland lebte sie zunächst in Berlin, Hamburg und Kiel; derzeit in Saarbrücken. Für künstlerische Arbeiten blieb nur wenig Zeit, nicht zuletzt wegen der Geburt der drei Töchter in den Jahren 1995, 1997 und 1999. Die Beschäftigung mit den Kindern führte zur Auseinandersetzung mit Alltags- und Trivialmaterialien, die themenbezogen in ästhetischer Perspektive arrangiert werden.

II. Wolf Bernhard Emminghaus:
Verstehen Verständnis Verständigung.
Ein Arrangement in Mon Chérie-Schachtel.

Kleine Figuren aus Plastik - allesamt entnommen aus Spielzeug-Sets - stehen teils vereinzelt, teils in Gruppen eingeschlossen in einer Schachtel, die zuvor "Mon Chérie"-Pralinen enthielt. Der Hintergrund ist schwarz, davor stehen in einer Reihe kämpfende Soldaten in Olivgrün. Eingefaßt in ein durchsichtiges Verpackungsmaterial für Schokoküsse stehen "bunte Menschen" vereinzelt herum, die einander sehen können, aber von einander getrennt sind. Im lichten Vordergrund links befindet sich eine Gruppe von vier Kindern im Kreis und rechts ein weißes Pferd. Beide kontrastieren Krieg und Vereinzelung: Kommunikation einerseits und tierische Weltgewissheit sind Alternativen zu Hader und Krieg. Die süße Herkunft des Materials ist zugleich ein ironisierender Kommentar zum Thema Krieg.

Der Künstler:
Wolf Bernhard Emminghaus wurde 1949 in Bremen geboren und wohnt jetzt in Saarbrücken. Er kam zur Kunst über die Psychologie, zunächst über die Kulturpsychologie und die Beschäftigung mit Aggression und Moral, dann über die Psychotherapie mit traumatisierten Flüchtlingen. Kunst ist in diesen Fällen wiederzugewinnende Integrität in Selbst, Umwelt und Mitwelt. Kunst wird somit auch in Gruppen von Menschen mit gleichem oder vergleichbarem Schicksal gestaltet.